Jnana Yoga | Bhakti Yoga | Karma Yoga | Mantra Yoga |
Raja Yoga | Tantra Yoga | Hatha Yoga
Jnana Yoga
Jnana Yoga ist der Yoga der Weisheit. Er ist der Yoga der Veden und frühen Upanischaden, worin das Wirkliche vom Unwirklichen, im Lichte der Weisheit, durch einen Prozess der kontemplativen Meditation unterschieden wird. Jnana Yoga erforscht ebenso wie Raja Yoga sämtliche Feinheiten des menschlichen Geistes, setzt dafür jedoch anders als Raja Yoga die erforschende Fähigkeit des rationalen Geistes ein. Von zentraler Bedeutung ist hier die Beschäftigung mit der Frage: ‚Wer bin ich‘?

J. Krishnamurti
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Bhakti Yoga
Bhakti Yoga benützt die Energie der Emotionen: Wünsche, Zuneigung, Hingabe und Liebe. Es wird jedoch Wert darauf gelegt, dass das Objekt dieser Gefühle göttlich ist und nicht sterblich. Durch Rituale, die Gesang, Tanz und das Rezitieren von Mantras einschliessen, wird das Sehnen des menschlichen Herzens gelenkt, intensiviert und gebraucht, um die gewohnheitsmässige Empfindung des Getrenntseins aufzulösen, die automatisch zu Wünschen, Bindungen und dadurch zu endlosem Leid führt.

Krishna und Radha
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Karma Yoga
Die Bhagavad Gita ist die massgebliche Quelle des Karma Yoga. Der Karma Yogi strebt nach Befreiung, indem er sich selbst und seinen Aktivitäten mit einer selbsttranszendierenden Einstellung begegnet. Was immer auch seine Aufgaben, Pflichten und Aktivitäten sein mögen, er betrachtet alles als Opfergabe an das Göttliche, als einen selbstlosen Dienst, und tut nichts im Hinblick auf die Früchte, die es bringen mag, ob finanziell, sozial oder spirituell. Dadurch sind sie imstande, die weltlichen Aktivitäten des täglichen Lebens zu nutzen, um die Bindungen zu lösen, die sie blind machen für ihre Beziehung zum Absoluten.

Mahatma Gandhi
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Mantra Yoga
Das Wort Mantra besteht aus zwei Sanskrit Begriffen: ‘Manas’ (Mind/Geist/Verstand) und ‘Trayati’ (Befreiung). Er handelt also ebenfalls von der Befreiung des menschlichen Geistes, und wird in vielen Texten als eine geeignete Yogaform betrachtet, wenn Hingabe und Eifer nicht sehr auspeprägt sind. Im Mantra Yoga wird ein kurzer Ausspruch hörbar oder in Gedanken wiederholt rezitiert, um den Geist zu konzentrieren. Die meisten traditionellen Mantras besitzen eine besondere spirituelle Bedeutung und Schwingung, was zur Folge hat, dass jedes Mantra eine andere spirituelle Wirkung auf das Bewusstsein des Praktikers hat.

Gayatri Mantra
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Raja Yoga
Raja Yoga, der ‚königliche‘ Yoga, konzentriert sich auf die Meditationstechniken wie sie in den Yoga Sutras von Patanjali dargelegt werden. Obwohl der Ausdruck Raja Yoga in vielen Yogaschriften erwähnt wird, verwenden die Yoga Sutras ihn selbst nicht. Raja Yoga wird heute als Meditation verstanden, ohne Beziehung zu den anderen Gliedern des Yoga. Dies ist jedoch ein grosser Irrtum, denn es kann ohne Raja Yoga kein Hatha Yoga und ohne Hatha Yoga kein Raja Yoga geben. Meditation kann man nicht ohne eine gute Stellung, einen ruhigen, gleichmässigen Atem und eine Verinnerlichung des Bewusstseins erfahren. Wenn der Körper seine Stabilität verliert, streift der Geist umher, und der Atem wird unregelmässig; wenn der Geist umherwandert, verliert der Körper seine Stabilität, und der Atem wird unbeständig. Die Stellung, der Atem und das Bewusstsein bilden die Schnur, die jeden Teil der Praxis verbindet und vom konkreten Aspekt der Stellung zum subtileren Aspekt des reinen Bewusstseins führt.

Sri Ramana Maharshi
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Tantra Yoga
Das Wort Tantra besteht aus zwei Sanskrit Begriffen: ‚Tanoti‘ (Ausdehnung) und ‚Trayati‘ (Befreiung), und wird als der einzige Weg bezeichnet, der im gegenwärtigen Zeitalter, das durch die destruktive Wirkung selbstsüchtiger Wünsche gekennzeichnet ist, zur Befreiung führen kann. Tantra funktioniert, weil es die grundlegende Energie des alltäglichen Lebens benützt, um das Bewusstsein zu verwandeln: die Energie des Wunsches.
Für die Verwandlung von Wünschen in spirituelle Ekstase hat es immer zwei Wege gegeben. Beim äusseren, linken Weg handelt es sich um die extremste und meistens missverstandene Form tantrischer Übung, den ritualisierten sexuellen Kontakt. Dieser Weg wurde nur höchstentwickelten Yogis und Yoginis empfohlen, die sich längst vom sexuellen Verlangen losgelöst hatten. Dieser äusserst schwierige Weg ist nicht Selbstzweck, sondern soll das Bewusstsein innerlich klären. Beim inneren, rechten Weg erfolgt diese energetische Auflösung und Erhöhung des Bewusstseins durch die Anwendung von Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atem- und dadurch Pranakontrolle) und mächtigen meditativen Visualisierungen.

Dumavati Yantra
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Hatha Yoga
Hatha Yoga ist einer der am meisten praktizierten Yogawege und zugleich Ursprung der nicht weniger bekannten Yogaschulen Ashtanga Vinyasa Yoga, B.K.S. Iyengar Yoga, Traditionelles Hatha Yoga und Viniyoga. Die Unterschiede derselben werden unter Yogastile näher erläutert.
Obwohl dem Hatha Yoga eine starke körperliche Betonung zugesprochen wird, lehrt er nicht nur Asanas (Körperhaltungen). Gemäss den Schriften des Hatha Yoga wird der Übung der esoterischen Techniken, Pranayama (Atem- wie Pranakontrolle), Bandhas (neuromuskulären Verschlüssen), Shatkriyas (internen Reinigungsprozessen) und Mudras (Symbolhaltungen um die subtilen Energien im feinstofflichen Körper zu lenken), eine weit grössere Bedeutung zugemessen. Asanas geben dem Körper Stabilität und Ruhe, um die Feinheiten der als Raja Yoga bekannten Meditation zu erforschen.
Hatha bedeutet Wille, wird aber vielmehr als die Einheit von Ha (Mond) und Tha (Sonne) angesehen, also der sich ergänzenden, gegensätzlichen Tendenzen in Körper und Geist. Ziel des Hatha Yoga, wie auch des Kundalini Yoga, die beide auf Tantra basieren, ist es die grundsätzlich weiblichen und männlichen Energien im Körper in die Balance zu bringen. Die Mondenergie fliesst durch den Ida Nadi, durch den linken Nasenflügel und die Sonnenenergie fliesst durch den Pingala Nadi, durch den rechten Nasenflügel in den Körper. Hatha Yoga Techniken, im besonderen Pranayama und die Shatkriyas, reinigen und stabilisieren diese subtilen Energieflüsse. Erst wenn diese im Gleichgewicht sind, kann die mystische Schlangenkraft Kundalini Shakti (Prana/Energie-Aspekt des Bewusstseins), durch den Sushumna Nadi (Hauptenergiekanal im Zentrum der Wirbelsäule), zu Shiva (Cit/Bewusstseins-Aspekt des Bewusstseins selbst) aufsteigen, um so im Sahasrara Chakra die Selbstverwirklichung zu realisieren.
In seiner Vollendung verspricht diese Yoga Technik sogar die Schaffung einer Art göttlichen Körpers, der gegen den Einfluss von Zeit und Krankheit immun ist. Zusätzlich entwickeln sich durch Hatha Yoga Ausbildung verschiedene psychische Kräfte, die Telepathie und mehr einschliessen.

Chakras